Dienstag, 26. November 2013

Sozialer Tag in der Mensa, meine Klasse und unsere Lehrer

In der Mensa war heute "sozialer Tag", oder so ähnlich. Das heißt, dass es als Salat nur geriebene Karotten gab, als Hauptspeise Nudeln mit Hackfleischsoße und als Nachspeise Joghurt. Normalerweise gibt es noch Käse und die Auswahl ist größer. Ich glaube, das Geld, das dabei gespart wurde, wird gespendet. Eigentlich eine gute Idee, aber wenn die Schüler dann nicht satt werden, hat es meiner Meinung nach einen Sinn verfehlt. 

Meine Klasse ist ein wichtiger Bestandteil meines Aufenthaltes hier. Darum erzähl ich euch mal einiges von ihr und unseren Lehrern.
Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, ich bin hier auf einer gemischten Schule. In meiner Klasse sind 18 Jungen und 10 Mädchen. Meine Klasse bezeichnet sich selber als sowas wie la classe poubelle - die "Mülleimer-Klasse". Denn in vielen Stunden geht es drunter und drüber. Einige Lehrer haben aber einen guten Draht zu unserer Klasse und in deren Unterrichtsstunden gibt es immer wieder Vorträge, dass wir uns doch bessern sollen. Im Lehrerzimmer wird ziemlich viel über unsere Klasse geredet und unsere Lehrer kommen teilweise schon genervt in die Stunde und gehen noch genervter wieder raus. 
Bei einigen Lehrer bin ich echt der Meinung, dass sie ihren Beruf verfehlt haben. Sie scheinen selbst gelangweilt von ihrem Fach zu sein und wundern sich dann, warum keiner aufpasst.
Aber unsere Französisch-Lehrerin hat es total drauf. Sie ist streng genug, dass ihr keiner auf der Nase herumtanzt. Sie hat ihre Grenzen gleich am Anfang gesetzt. Auf der anderen Seite interessiert sie sich für ihre Schüler und versucht das Beste aus jedem herauszuholen. Eine aus meiner Klasse hat gesagt, sie mag eigentlich keinen Französisch-Unterricht, aber mit der Lehrerin macht das sogar Spaß. Momentan müssen wir in Vierergruppen eine Tragikomödie schreiben und dann vorspielen. 
Heute hat sie mit uns über unser Verhalten bei anderen Lehrern geredet und sich selber als déleguée (Ausgewählte) aller Lehrer von unserer Klasse bezeichnet, weil sie das beste Verhältnis zu uns hat. Ein Thema war unter anderem, dass wir nicht Bonjour und Au révoir sagen. Ich bin ja mal gespannt, ob das heute was geholfen hat.

9 Kommentare:

  1. Die meisten Leute gehen glaube ich automatisch von gemischten Klassen aus... ich glaube Mädchen und Jungen getrennt ist heutzutage eine echte Seltenheit.
    Okay... das wäre also die Problemklasse? Kennst du "Fack ju Göhte"? :D

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    1. Ja, da könntest du Recht haben. Wobei ich Monoedukation gar nicht so schlecht finde. Ich würde auf jeden Fall wieder auf eine reine Mädchenschule gehen, wenn ich nochmal die Wahl hätte ;)
      :D So schlimm waren wir eigentlich nicht, aber den Lehrern hat das auch schon gereicht :D

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    2. Jaaa, ich weiß schon. Bessere Lernatmosphäre, weil man sich nicht gegenseitig fertigmacht und so weiter. Aber ich finde, irgendwie muss man ja auch lernen, mit diesen männlichen Biestern umzugehen und täglicher Umgang ist doch schon mal eine gute Übung, nicht? Ja, ich werde mal wieder so überheblich, weil ich armes Würstchen im ganzen Landkreis nicht die Wahl hätte, auf eine Mädchenschule zu gehen. Ehrlich. Mädchen und Jungen getrennt, Seltenheit. Wobei ich es schon gut finde, dass man uns in Sport trennt. Das sollte man in Mathe und BK auch machen, wenn auch nicht unbedingt nach Geschlecht, sondern eher nach Können, weil wir zwar alle Gymnasiasten sind und uns aber trotzdem in den einzelnen Fächern unterscheiden...

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    3. In Frankreich hatten wir gemischten Sport, das war mega lustig :D Zumindest wenn man als Mädchen einigermaßen sportlich ist und nicht beim kleinsten Windstoß umkippt :D

      Ich kann dir nicht argumentativ darlegen, warum ich Monoedukation gut finde, Koedukation hat bestimmt auch seine Vorteile, aber ich ernte immer ungläubige Blicke, wenn ich erzähle, dass ich auf einer Mädchenschule bin, und alleine deswegen lohnt es sich :D

      Ich glaube, wir sind uns einig, dass man die deutschen Schulsysteme größtenteils an der Pfeife rauchen kann...

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    4. Hab ich mitgekriegt, das steht zufällig auf diesem Blog... ich habe es bloß versäumt zu kommentieren, weil es einfach zu viel Inhalt gibt... ich habe gemischten Sport in der Grundschule abgrundtief gehasst. Unser Lehrer hat fast immer die Jungs bevorzugt und als Mädchen habe ich mich im Sportunterricht immer so richtig minderwertig gefühlt. Und ich war sowieso immer die diejenige, die beim Sport herumgeschubst wurde. Und am Ende war beim Fangenspielen eigentlich fast immer ich Fängerin, weil ich so viel riskiert habe, aber nicht sonderlich schnell rennen konnte...

      Ach so. Naja, was die Leute nicht alles antun, um angestarrt zu werden. Ich lese auch manchmal nur deswegen in der Öffentlichkeit...

      Manches Sachen finde ich in Deutschland ehrlich gesagt anderswo, ich finde aber manchmal die Argumentationen dahinter schwach, z.B. wenn es darum geht, warum es keine Schuluniformen gibt.

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    5. Ehrlich gesagt hab ich keinen Schimmer, was ich hier verbloggt hab und was nicht :D

      Nee, unser Lehrer war echt cool, das hat mega viel Spaß gemacht bei dem. Das war sogar der beste Sportunterricht, den ich je hatte...

      Schuluniformen fände ich gar nicht mal so schlecht, das wär doch lustig, wenn alle gleich rumlaufen würden :D

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    6. Ich hatte nur ein einziges Mal eine richtig gute Sportlehrerin... Und das war in der fünften und sechsten Klasse, ist also auch schon ewig her.

      *besser als anderswo :P
      Ich finde Schuluniformen gut. Ich hatte selber mal welche und die bestanden eben aus bequeme Polohemden und kurzen Hosen für den chinesischen Sommer und Hosenröcken und Baumwollkleidern und waren überhaupt nicht steif und förmlich und ich finde, solange man es so macht sind Uniformen etwas gutes.

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    7. Ich will immer schon eine Schuluniform haben, keine Ahnung warum, aber die Idee gefällt mir einfach :D

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    8. Hmm, ich will sie jetzt nicht unbedingt haben, aber ich finde die Argumente von Uniformgegenern, dass das an Nazideutschland erinnert, dass es irgendwie gegen die Inidvidualität geht und dass die Schuluniformen furchtbar aussehen schwach.

      Man hatte schließlich auch vorher und hat heute noch in anderen Ländern immer noch Schuluniformen und meistens geht das gut. Das mit der Individualität finde ich erbärmlich, weil es traurig ist, wenn man sich nur individuell fühlt, solange man andere Kleidung trägt (das ist man nämlich nur, wenn man es sich einbildet).
      Ich finde es höchstens übertrieben, wenn man dann auch noch Schmuck und ähnliches verbietet, um rigoros die Gleichheit durchzusetzen, das ist irgendwie genauso oberflächlich, wenn man so sehr ins Detail geht.
      Und der letzte Punkt stimmt einfach nicht

      Aber du scheinst ja offenbar kein Problem damit zu haben :D

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