Sonntag, 23. Februar 2014

Zurück in Deutschland

Seit einer Woche bin ich nicht mehr in Frankreich, aber ich bin noch nicht in Deutschland angekommen. Dass ich ein halbes Jahr in Frankreich war und jetzt wieder da bin, kommt mir so unecht vor.

Am Freitagabend sind meine Eltern und meine Schwester in Frankreich angekommen. Es war seltsam, in französischer Umgebung Deutsch zu sprechen. Das wurde dann ein Mix aus Deutsch und Französisch. Am Samstag in der Früh sind wir dann losgefahren. Der Abschied war seltsam. Es hat sich nicht so angefühlt, wie wenn der Austausch jetzt vorbei wäre. Aber das ist er ja auch nicht. Nur die sechs Monate Frankreich sind vorbei. Ich komme wieder! ;-)

Letzte Woche bin ich wieder in Deutschland in die Schule gegangen. Ich finde es total seltsam, nachmittags keinen Unterricht mehr zu haben, nicht mehr täglich in der Mensa zu essen, Vertretungsstunden zu haben und so weiter. Auch das Wochenende kommt mir so fantastisch lang vor.

Ich schlafe hier nachts genauso lang wie in Frankreich und doch bin ich jetzt so unglaublich müde. In meiner ersten Zeit in Frankreich war ich auch immer so müde. Ich hätte nicht gedacht, dass das bei der Rückkehr genauso sein wird.

Ich weiß noch nicht, ob und wie ich diesen Blog hier weiterführen werde. Vielleicht berichte ich hier über Erlebnisse, die etwas mit Frankreich zu tun haben. Vielleicht höre ich auch einfach auf.

Donnerstag, 13. Februar 2014

Die Schöne und das Biest - die Heimat und der Abschied

Meine Gefühle sind gerade "La belle et la bête" - "Die Schöne und das Biest". Ich freue mich darauf, nach Deutschland zurückzukehren. Andererseits fällt es mir schwer, das hier alles zurückzulassen.

Aber ein Abschied ohne Abschiedsfest ist wie Frankreich ohne Baguette. Deswegen durften gestern meine Freundinnen zum Mittagessen zu mir kommen. Die Crêpes waren super lecker und es war ein schöner Nachmittag!

Am Abend bin ich noch mit meiner Gastfamilie ins Kino gegangen. "La belle et la bête" kam gestern in die Kinos. Der Film ist echt schön gemacht und ich rate euch allen, ins Kino zu gehen, wenn "Die Schöne und das Biest" am 01. Mai in die deutschen Kinos kommt.
Ich hab mir gerade den deutschen Trailer angeschaut und ich muss ganz ehrlich sagen, auf Französisch gefällt mir der Film besser. Das könnte zwar auch daran liegen, dass ich zuerst die französische Fassung gesehen hab, aber das glaube ich eher nicht.
Wenn ihr verstehen wollt, was ich meine, schaut euch beide Trailer an, auch wenn ihr kein Französisch könnt. Der erste ist auf Französisch, der zweite auf Deutsch. 





 
Am Dienstag hat mich meine Gastmutter gefragt, welches Essen mir am besten geschmeckt hat. Ich hab keine Ahnung, mir hat fast alles geschmeckt (außer Schnecken, Austern und foie gras). Sie hat mich gefragt, weil sie das dann Donnerstagabend nochmal kochen würde.
Schließlich gab es eine quiche und als Nachspeise das: 


Als Fabiola und Ly kurz vor Weihnachten hier waren, gab es das auch schon. Das sieht nicht nur toll aus, das schmeckt auch noch total lecker. 

Bevor wir aber die Nachspeise gegessen haben, überreichten mir meine Gasteltern noch ein Geschenk. Es soll ein Souvenir sein. Dabei hab ich doch schon so viele Souvenirs von ihnen geschenkt bekommen! Dieses hier ist ein Comic über die Geschichte von Nancy. Ich freu mich schon darauf, es zu lesen!

Nach dem Essen haben wir noch eine Runde Belote gespielt. Höchstwahrscheinlich zum letzten Mal... in Zukunft heißt es für meine Gastfamilie wieder nur zu dritt zu spielen, weil Béatrices Schwestern nicht so gerne spielen. Für mich heißt es in Zukunft, Belote auf Deutsch zu spielen, aber das kann ich mir schlecht vorstellen. Mal schauen, wie wir das Problem lösen werden.


Dienstag, 11. Februar 2014

Kurz vor Schluss

Befinde ich mich gerade in einem Zeitraffer? Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Zeit so schnell vergeht. Mir bleibt nicht mehr viel französische Zeit übrig. In dreieinhalb Tagen ist es vorbei. Diese Tage werden es aber in sich haben. Seid gespannt auf meine nächsten Berichte.

Für das Austauschprogramm Voltaire muss ich einen Erfahrungsbericht schreiben. Mindestens zwei Seiten auf Französisch. Nachdem ich mir in einer Freistunde schon mal ein paar Gedanken darüber gemacht hatte, hab ich heute damit angefangen. Ich bin so froh, dass ich hier auf meinem Blog so viel geschrieben hab! Ich hab in diesem halben Jahr so viel erlebt, so viele Eindrücke bekommen, auswendig könnte ich die gar nicht aufzählen. Mit den Posts sind die Erinnerungen ganz schnell da.

Manche Fächer hab ich hier jetzt nicht mehr, deswegen hab ich mich auch schon bei ein paar Lehrern verabschiedet. Aber es fühlt sich trotzdem so unecht an, dass ich bald nicht mehr hier bin. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass ich am Montag schon wieder in Deutschland in die Schule gehen werde. Eine Sache weiß ich aber schon sicher: es wird wirklich seltsam sein, nicht mehr täglich in der Mensa zu essen und nur noch zwei Mal pro Woche Nachmittagsunterricht zu haben. Genauso der Samstagsunterricht. An zwei Tage Wochenende werde ich mich erst wieder gewöhnen müssen.

Heute haben wir in Französisch eine Schulaufgabe rausbekommen. Der Klassendurchschnitt lag bei 6,37 (von 20). Laut unserer Französischlehrerin ist das die totale Katastrophe. Ganze vier Leute haben 10 Punkte oder mehr. Meine Arbeit hat die Lehrerin nicht benotet, weil sie meinte, die Texte waren für mich schwer zu verstehen. Insgesamt mussten wir vier Texte (aus dem 19. Jahrhundert oder so) kommentieren, interpretieren etc. Ich hab einen Text Wort für Wort übersetzt und versucht, die Arbeit zu schreiben. Hat wohl nicht so ganz funktioniert... aber keine Note ist besser als eine schlechte Note =) Haha, Klassendurchschnitt 6,37, meine Klasse ist wirklich schlecht xD

An dieser Stelle hör ich auf, morgen hab ich Schule um 8 Uhr. Meine 10-Uhr-Schulbeginne werde ich echt vermissen... Gute Nacht und bis bald!

Donnerstag, 6. Februar 2014

Französisch-deutsche Lesesucht

Diese Gedanken sind mir beim letzten Blogpost eingefallen, aber da war das Thema ja "Tag der offenen Tür". Deswegen ein extra Post zum Thema "lesen".

Wie ihr euch schon denken könnt (bzw. ihr wisst das wahrscheinlich alle), lese ich gerne und viel. Ich geb meinem Leseverhalten teilweise auch die "Schuld" an meiner Rechtschreibung und meiner "Schreibsympathie". Deswegen dachte ich mir, es schadet nicht, in Frankreich auf Französisch zu lesen. Béatrice hat mir zum Geburtstag ja den ersten Harry-Potter-Band geschenkt. Ich hab ihn angefangen, bin damit aber nicht wirklich warm geworden. Ich hab aber vorhin die Mitte aufgeschlagen und reingelesen, das hat mir gleich viel mehr zugesagt. Ich werde auf jeden Fall nochmal reinlesen, aber wahrscheinlich nicht von Anfang an.

Nachdem das Harry-Potter-Lesen gescheitert war, hab ich Béatrice nach einem anderen Buch gefragt. Ich dachte, mir fehlt nur die Motivation, weil ich schon weiß, wie das Buch ausgeht. Daraufhin hat sie mir "Vango" gegeben. Das hab ich dann tatsächlich komplett gelesen, anfangs wollte ich unbedingt die Vergangenheit des Protagonisten erfahren, später (als mir klar war, dass ich sie nicht wirklich erfahre) hab ich nur noch weitergelesen, damit ich es durch hab, und teilweise hab ich doch noch auf ein deutliches Ende gehofft.

Danach hatte ich erstmal keine Lust zu lesen (das ich das mal von mir geben würde, hätte ich nie gedacht). Irgendwann bin ich dann mit Béatrice in die Mediathek gegangen und hab ein Buch entdeckt, dass ich schon länger mal lesen wollte: "Eine Jeans für 4" bzw. "Quatre filles et un jean". Ich hab es angefangen und hab auf Seite 53 aufgehört, weil in dem Buch nicht wirklich was passiert. Außer dass die 4 Freundinnen eine Jeans von Freundin zu Freundin schicken, werden die einzelnen Erlebnisse der vier beschrieben. Und wirklich aufregend finde ich die nicht.
Ich weiß nicht, ob ich das Buch noch fertig lese, weil es mich wirklich nur langweilt. Auf Französisch zu lesen, finde ich sowieso nicht ganz einfach und wenn mich das Buch auch noch langweilt, fehlt mir die Motivation.

Die Schullektüren hab ich entweder gar nicht gelesen oder auf Deutsch (Romeo und Julia). Auf Französisch fand ich die wirklich zu schwer; selbst die Franzosen haben nicht alles verstanden.

Ihr seht, französische Bücher haben mich nicht wirklich überzeugt. Ich finde das ziemlich faszinierend, weil ich deutsche Bücher nicht lese, sondern verschlinge. Jetzt könnte man behaupten, ich mag keine französischen Bücher, weil es schwieriger zu lesen ist oder ich einfach nur die falschen erwischt habe.
Aber: Auf Deutsch lese ich so ziemlich jedes Buch, das mir in die Finger kommt. Da ist es egal, ob mich die Handlung interessiert oder der Schreibstil nicht so gut ist. Das meiste, was ich lese, dient dazu, mein Leseverlangen zu befriedigen. Solange ich lese, ist alles gut. Das ist ein deutliches Suchtverhalten.
Umso interessanter finde ich, dass französische Bücher dieses Verlangen nicht erfüllen können.

In einer Freistunde im CDI (Schulbücherei) hab ich mal in "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green auf Französisch reingelesen. Ich hab es schon auf Deutsch gelesen und ich liebe es. (Umso trauriger, dass es verfilmt wurde und im August in die deutschen Kinos kommt.) Ich glaube, das war sogar noch im November, als ich in das Buch reingeblättert hatte. Da war mein Französisch alles andere als gut, aber da hab ich ziemlich viel verstanden. Das ist ein Buch, das ich auf jeden Fall auf Französisch lesen würde werde. Und fragt mich nicht, warum ich da erst jetzt drauf gekommen bin.
Als ich dieses Buch auf Deutsch fertig gelesen hatte, hab ich es gleich nochmal angefangen, weil ich nicht wollte, dass es zu Ende ist.

Ich lese die meisten Bücher mindestens zweimal. Beim ersten Mal lese ich es total schnell, damit ich weiß, wie es ausgeht. Die Hintergrundgeschichten interessieren mich nicht wirklich, die werden wirklich schnell gelesen. Wenn ich das Buch durch hab, lese ich es ein zweites Mal, aber fast nie unmittelbar nach dem ersten Mal. Beim zweiten Mal achte ich auf eventuelle Details, die auf das Ende hindeuten, ich lese langsamer und erfahre so sogar Sachen, die ich beim ersten Mal überlesen hab. Manchmal geht es mir so, dass ich ein Buch zum vierten oder fünften Mal lese und noch Neues lese.

Dadurch dass ich so schnell lese, hab ich auch keine Zeit, mir die Geschichte bildlich im Kopf vorzustellen. Beim zweiten Mal klappt das dann nicht mehr. Ich bin mir nicht sicher, ob das am Schnelllesen liegt oder doch einfach an mangelnder Bildfantasie.
 
Zum Schluss möchte ich den Nicht-Lesern unter euch noch etwas sagen: Lesen ist eine unheilbare Krankheit. Mit wissenschaftlichem Namen heißt sie Influenza Bookosa. Wer sich genauer informieren möchte, kann hier mal vorbeischauen.

Und zum Schluss möchte ich euch noch einen meiner schlimmsten Lesesucht-Gedanken erzählen. Früher hab ich immer gelesen, wenn ich nichts zu tun hatte. Ich hab sogar gelesen, wenn ich was anderes machen musste. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, nicht zu lesen. Ich konnte mir nicht mal vorstellen, dass es Leute gibt, die nicht lesen. Ich dachte mir, was machen die in ihrer Freizeit?


Mittwoch, 5. Februar 2014

Tag der offenen Tür, Fahrradfahren und noch so einiges

Ja, ich lebe noch, aber meine Motivation macht noch Wochenende. Für die deutsche Schule wird nicht gelernt, in meinem Zimmer ist es auch nicht wirklich ordentlich, auf meinem Blog herrscht das Verlangen nach neuen Berichten und so weiter. ABER mit diesem Blogpost setze ich dem Ganzen ein Ende. Heute ist der letzte Tag vor meiner Rückkehr, an dem ich noch wirklich Zeit hab. Donnerstag und Freitag hab ich Schule, okay, Samstag und Sonntag hab ich nachmittags vielleicht auch noch ein bisschen Zeit, Montag, Dienstag, Donnerstag hab ich wieder den ganzen Tag Unterricht, am Mittwoch Nachmittag kommen meine französischen Freundinnen, und am Freitag ist mein letzter Schultag...
(Das ist jetzt vielleicht etwas kompliziert erklärt, aber in den nächsten Posts berichte ich euch dann davon.)

Am Freitag hatten wir fast keinen Unterricht. Unsere Französischlehrerin war nicht da, sodass ich nur von 14 bis 15 Uhr Accompagnement hatte. SES ist ausgefallen, weil am Freitag (von 17-20 Uhr) und am Samstag (von 9-15 Uhr) Tag der offenen Tür an unserer Schule war. Deswegen hatten wir auch nur eine Stunde Accompagnement, weil unsere Lehrerin ihr Projekt vorbereiten musste. Sie hat uns auch vorgeschlagen, am Samstag vormittags Eltern zukünftiger Schüler durch die Schule zu führen. Die Syrierin aus meiner Parallelklasse und ich waren einverstanden, der Iraner und der Kolumbianer wollten nicht.

Es bestand keine allgemeine Anwesenheitspflicht, nur wenn man von Lehrern verpflichtet wurde, musste man kommen. Unsere SL-Lehrerin (SL = Bio- bzw. Physik-Experimente) wollte, dass jeder aus unserer Klasse kommt. Wir waren um 17 Uhr da, aber es war nicht wirklich viel los und es waren noch andere Schüler aus unserer Parallelklasse da, sodass wir nichts zu tun hatten. Deswegen sind wir nach einer halben Stunde wieder gegangen und haben zwei Freundinnen im Biosaal besucht. Diese haben eine Maus bzw. einen Frosch seziert. Ich hab das Ergebnis fotografiert, die Fotos seht ihr ganz unten. Da ist aber noch eine fette Warnung davor, falls ihr sie nicht unbedingt sehen wollt. Davor sind noch andere Fotos vom Tag der offenen Tür.

Am Samstag ist der Unterricht komplett ausgefallen, außer für die aus der Terminal (12. Klasse), die eine Schulaufgabe schreiben mussten.
Ich musste trotzdem schon um 9 Uhr in der Schule sein, weil wir ja die Eltern durch die Schule führen sollten. Vormittags waren gar nicht so viele Eltern da, die meisten "Besucher" waren Lehrer und Schüler, die ein Projekt betreut haben, und ihre Begleiter. Insgesamt haben wir dann zwei Elternpaare durch die Schule geführt, wobei das meiste dann doch unsere Lehrerin gesagt hat.

Um 11 Uhr haben wir von der Rocktanzgruppe uns in der total hässlichen Turnhalle getroffen. Das hat viel Spaß gemacht und es waren zum Glück fast keine Zuschauer da.

Am Nachmittag hat die Sonne gescheint und wir haben eine Radtour gemacht. Béatrice, ihr Vater, Hélène, eine Freundin von Hélène, die übers Wochenende bei uns war, und ich. Auch wenn ich anschließend nicht mehr sitzen konnte, war es ein schöner Ausflug. Zum Abschluss haben wir auf dem Platz Stanislas noch ein Eis gegessen. Meine Waffel ist leider auseinandergebrochen und es war nicht ganz einfach, das Eis zu essen.

Diese Woche hab ich nicht mehr viel vor, außer aufräumen und schon anfangen zu packen, lernen, bloggen und lesen. Zum Thema "lesen" kommt gleich noch ein Post, das würde hier zu weit gehen.
Nächsten Mittwoch kommen meine vier Französinnen zu mir zum Mittagessen und am Freitag heißt es Abschiednehmen. Samstagfrüh werde ich mit meinen Eltern wieder nach Deutschland fahren. [Halt, Stopp, das ist jetzt noch kein Abschiedsbericht mit Fazit oder so, der kommt nächste Woche Samstag aus Deutschland. Ich werde ihn wahrscheinlich im Auto schreiben bzw. im Laufe meiner letzten französischen Tage anfangen und dann bei (oder in?) meinem deutschen Zuhause sobald ich Internet habe veröffentlichen.]


Eine kleine Ausstellung zum Klettern.
Hab ich fotografiert, weil ich die Idee mit der Kletterwand so toll fand: 

 






Eine kleine Ausstellung zum Canyoning. Hier finde ich auch das Modell so toll.








Der Schulhof bei Nacht.

Anne und Léa vor dem squelette Arthur


ACHTUNG 

 Hier kommen die Fotos vom Sezieren!






Die Mäuse und Frösche vor dem Sezieren
les souris et les grenouilles avant la dissetion


eine aufgeschnittene Maus
la souris disséquée


ein aufgeschnittener weiblicher Frosch
la grenouille female disséquée